Wir wollen unsere Grundschule retten! Ein Sachstandsbericht

Nachdem wir längere Zeit bezüglich unserer Bemühungen um den Erhalt der Grundschule Frankenheim nicht in der Öffentlichkeit berichtet hatten, erscheint uns nun der richtige Zeitpunkt, Sie und Euch auf den aktuellen Stand zu bringen.

Es soll keinesfalls der Eindruck entstehen, dass sich nichts mehr tut oder dass wir aufgegeben hätten – das Gegenteil ist der Fall. Wir arbeiten weiterhin intensiv und konstruktiv an nachhaltigen Lösungen …

  • mit den beiden anderen Schulen aus Kaltennordheim und Kaltenwestheim bezüglich einer Kooperation,
  • für die ergänzende Auslastung unseres Schulgebäudes

Mit Schreiben vom 6. Dezember 2024 haben wir einen Sachstandsbericht an Frau Landrätin Greiser, Herrn Giesder als Vorsitzenden des Bildungsausschusses und an alle Fraktionen und fraktionslosen Mitglieder des Kreistages gerichtet.

Es folgt nun der Wortlaut dieses Sachstandsberichtes, der verbunden ist mit einem Antrag auf Fristverlängerung für die Erarbeitung eines Kooperationskonzeptes für die Grundschulen der „Hohen Rhön“.

Im Anschluss an den Sachstandsbericht folgen Ausführungen zu den Reaktionen auf den Bericht sowie Erläuterungen zu den weiteren Aktivitäten, die seitdem stattgefunden haben.

Gerne möchten wir eure Meinung dazu wissen – richtet Kommentare etc. bitte an medien@frankenheim-rhoen.de und schreibt auch dazu, ob wir diese veröffentlichen dürfen oder nicht.

 


6. Dezember 2024

Sachstandsbericht zur Entwicklung einer Kooperation gemäß Thüringer Schulgesetz zwischen den Grundschulen der „Hohen Rhön“ (Frankenheim, Kaltennordheim und Kaltenwestheim) sowie zur ergänzenden Nutzung des Schulgebäudes in Frankenheim

Sehr geehrte Frau Landrätin Greiser,
sehr geehrte Herren,

der Kreistag des Landkreises Schmalkalden-Meiningen hatte uns mit seinem Beschluss vom 2. Mai 2024 die Möglichkeit eröffnet, ein Konzept für eine Kooperation zwischen den drei Grundschulen der „Hohen Rhön“ (Frankenheim, Kaltennordheim und Kaltenwestheim) zu entwickeln. Hierfür bedanken wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich.

Durch den genannten Beschluss legitimiert, haben die Schulen und Bürgermeister der beiden Kommunen sich auf den Weg gemacht, die bereits seit Dezember 2023 vorhandene Idee zu einer Kooperation weiter zu verfolgen und haben verschiedene Gespräche geführt.

Dabei wurde schnell deutlich, dass dieses Unterfangen nicht ganz einfach werden wird.

Im § 41e des Thüringer Schulgesetzes sind die entsprechenden Kooperationsmodelle aufgeführt. Hier sind allerdings keine weitergehenden Ausführungen gemacht. Im Absatz 2 ist geregelt, dass das Nähere zu den Voraussetzungen, zum Verfahren und zur Ausgestaltung der Kooperationsmodelle durch Rechtsverordnung des für das Schulwesen zuständige Ministerium geregelt wird.

Die entsprechende Rechtsverordnung ist bislang nicht erlassen worden. In zwei ausführlichen Gesprächen zwischen Bürgermeister Alexander Schmitt und dem zuständigen Referatsleiter im Kultusministerium, Herrn [Name steht im Original], wurde deutlich, dass der Erlass einer entsprechenden Verordnung für die Ausgestaltung eines Kooperationsmodells wichtig ist; ein genauer Zeitpunkt für den Erlass der Verordnung war beim letzten Gespräch noch nicht bekannt. Herr [Name steht im Original] wies darauf hin, dass der § 41e Instrumente bereitstellt, um den Standort von kleinen Schulen zu sichern, die die Voraussetzungen nach dem Thür. Schulgesetz nicht erfüllen können. Weitere Ausarbeitungen, Beispiele und Vorlagen sind leider bisher nicht vorhanden; daher können wir auch nicht darauf zurückgreifen.

Dennoch fanden bereits einige Gespräche zwischen den Schulen statt, bei denen festgehalten wurde, dass man zu weiteren Gesprächen bereit ist, um die Erarbeitung eines Kooperationskonzeptes weiter voran zu bringen – Die Schulkonferenz der Grundschule Frankenheim hat zudem bereits förmlich beschlossen, dass man den Weg einer Kooperation ausdrücklich verfolgen möchte.

Es fand auch ein gemeinsames Gespräch zwischen den Grundschulen Frankenheim und Kaltenwestheim unter Beteiligung von Ortsteilbürgermeister Harald Heim sowie den Bürgermeistern der Stadt Kaltennordheim und der Gemeinde Frankenheim statt. Die Grundschule Kaltennordheim konnte an dem bereits terminierten Gespräch leider kurzfristig nicht teilnehmen.

Es zeigten sich weitere praktische Hürden bei der Erarbeitung der Konzeption, die es zu meistern gilt. Die Schulleitung der Grundschule Frankenheim erfolgt derzeit kommissarisch, ebenso war die Schulleiterin der Grundschule Kaltennordheim längere Zeit in diesem Jahr nicht im Dienst. Ferner lag der Fokus in Kaltennordheim aus nachvollziehbaren Gründen im Spätsommer auf dem laufenden Betrieb.

Insbesondere aus Sicht der Grundschule Frankenheim müssen wir somit festhalten, dass wir zwar bemüht sind, leider aber noch nicht den Stand erreicht haben, den wir jetzt schon gerne hätten. Die Gründe haben wir hier kurz skizziert.

Festzuhalten bleibt, dass es weiterhin unser Ziel ist, alle Schulstandorte der „Hohen Rhön“ zu erhalten und auch, dass die Sanierung der Grundschule Kaltennordheim nicht verzögert wird.

Gemeinde und Grundschule Frankenheim haben Ende Juli 2024 einen externen Berater hinzugezogen und in einem Workshop die Ziele sowie mögliche Wege dorthin erarbeitet. Diese sind Grundlage für die weiteren Gespräche und nächsten Schritte.

Die beiden Bürgermeister haben zudem am 20. August 2024 ein gemeinsames Schreiben an die Schulleitungen gerichtet, aus dem wir nachfolgend eine Passage zitieren:

„Im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes sollte es das Ziel sein, den Schulstandort „Hohe Rhön“ attraktiv zu machen bzw. attraktiv zu erhalten – für Kinder, Eltern und Lehrpersonal.

Erste Gedanken sollten sich auf die Struktur und die Aufgabenverteilung innerhalb der Kooperation, die gemeinsame Nutzung von Ressourcen sowie auf die Sicherstellung einer gleichbleibend hohen Bildungsqualität an allen Standorten konzentrieren. Wir appellieren an die Schulleitungen, die Gespräche konstruktiv zu führen und mit dem Ziel, alle Standorte zu erhalten und in diesem Rahmen eine erfolgreiche Kooperation zu etablieren.

Kooperationen nach dem Thür. Schulgesetz sind die Instrumente dafür, um kleine Schulen zu erhalten! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gute Gespräche und stehen bei Fragen und zur Unterstützung gerne zur Verfügung.“

Das nächste Gespräch aller Schulen und der beiden Bürgermeister ist derzeit in Vorbereitung. Für dieses Gespräch ist es das Ziel, den weiteren Fahrplan konkret abzustecken.

Wir bitten den Kreistag daher zunächst um Fristverlängerung für die Erarbeitung der Konzeption für eine Kooperation nach dem Thüringer Schulgesetz, wie am 2. Mai 2024 beschlossen.

Parallel bzw. ergänzend zu den Kooperationsgesprächen wird auch an weiteren Nutzungsmöglichkeiten des Schulgebäudes in Frankenheim gearbeitet.

Hierbei kamen wir auf die Idee, eine Umweltbildungseinrichtung in die Schule zu integrieren. Thematisch soll diese den Schwerpunkt „grünes Band“ (Natur und Geschichte) bekommen. Eine entsprechende Projektskizze ist als Anlage beigefügt. Diese Projektidee wurde bereits an verschiedenen Stellen vorgestellt und fand dort durchweg Zustimmung – bspw. im Kollegium der Grundschule Frankenheim, bei der Biosphärenreservatsverwaltung oder bei der Stiftung „Naturschutz Thüringen“.

Sie sehen, dass wir bereits einige Anstrengungen zu dieser komplexen Aufgabenstellung unternommen haben und bitten daher um Zustimmung zu unserem Antrag auf Fristverlängerung.

Gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir die notwendigen Lösungen erarbeiten, um die Schulen der „Hohen Rhön“ zukunftssicher aufzustellen.

Dieser Sachstandsbericht wurde im Vorfeld mit den Schulleitungen der Grundschulen Kaltennordheim und Kaltenwestheim inhaltlich besprochen.

Bei Rückfragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße

Alexander Schmitt, Bürgermeister
Erik Thürmer, Bürgermeister
Simone Friedrich, kommissarische Schulleiterin


Projektskizze „Akademie zur Umweltbildung“

Hier kann die Projektskizze für die Idee einer „Akademie für Umweltbildung“ an der Grundschule Frankenheim als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Es handelt sich hierbei um die Anlage zum Sachstandsbericht.


Bisherige Reaktionen und weitere Aktivitäten

Frau Landrätin Greiser antwortete am 06.12.2024 per eMail auf die Übersendung des Sachstandsberichtes und teilte darin mit, dass Sie meine Mail zuständigkeitshalber an den Fachdienst Schulen des Landratsamtes weiterleitet. Frau Greiser merkte an, dass ich die Fraktionsvorsitzenden offensichtlich selbst kontaktiert habe und dass sie über eine Fristverlängerung nicht befinden kann. Eine weitere Reaktion des Landratsamtes erfolgte bislang nicht.

In der Sitzung des Kreistages am 12.12.2024, zu der eine Abordnung aus Frankenheim anwesend war, fragte Herr Liebaug, Fraktionsvorsitzender der CDU, an, wie mit unserem Schreiben und dem Antrag auf Fristverlängerung nun umgegangen werde und ob er auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses kommt. Frau Landrätin Greiser antwortete dahingehend, dass wir laut unserem Sachstandsbericht noch Zeit benötigen für die Ausarbeitung eines Kooperationskonzeptes, was aber der ganz klare Auftrag des Kreistages war, um dann darauf zu reagieren. Die Bemühungen um die ergänzende Auslastung des Gebäudes sieht sie als positiv an; wenn das Konzept die nötige Reife erlangt hat, setzt sich die Verwaltung damit auseinander. Ansonsten hat der Bildungsausschuss in seiner letzten Sitzung einstimmig festgehalten, dass dieser in seiner nächsten Sitzung einen Arbeitsplan erarbeiten soll, wie man das Thema Schulnetzplanung nun angeht. Ob unser konkretes Anliegen dann schon behandelt wird, konnte Frau Greiser nicht beurteilen. [Anmerkung: Diese Ausführungen erfolgten aus dem Gedächtnis und sind nicht im genauen Wortlaut wiedergegeben].

Am Dienstag, dem 14. Januar 2025, folgte dann eine ausführliche Besprechung in den Räumen der Verwaltungsgemeinschaft „Hohe Rhön“. Teilnehmer waren die Schulleiterinnen (Frau Friedrich, Frau Mischorr und Frau Schubert-Kirchner), weitere Vertreterinnen der Schulen (Frau Schütz, Frau Scheidler), die beiden Bürgermeister von Kaltennordheim und Frankenheim (Erik Thürmer / Alexander Schmitt), Ortsteilbürgermeister Jan Engel aus Kaltenwestheim, Frankenheims Beigeordneter Falk Hartmann sowie Steven Gutmann als Geschäftsstellenleiter der VG Hohe Rhön und Kreistagsmitglied. Hier wurde zum Abschluss vereinbart, dass zur nächsten Gesprächsrunde die Schulkonferenzen der drei Schulen hinzugezogen werden sollen, da diese auch über den weiteren Fortgang im Hinblick auf eine mögliche Kooperation zu entscheiden haben.