„Zu wenig Kinder, zu viele Schulen“ !? Eine (andere) Meinung zum Thema.

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Der folgende Leserbrief bezieht sich auf den Artikel „Zu wenig Kinder, zu viele Schulen“ im Meininger Tageblatt vom 10. Mai 2025.

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Ich stelle mal eine provokante Frage: Denken diejenigen, die sagen, dass sie langfristig denken, vielleicht sogar zu kurzfristig?

Es wird propagiert, dass die Bevölkerungszahlen in unserem Landkreis sinken und es künftig somit zu viele Schulen geben wird.

Wiederholt muss ich in Frage stellen, ob es wirklich sinnvoll ist, den Mangel einfach zu verwalten, um somit die Abwärtsspirale weiter zu befeuern?

Sollte man nicht lieber auf eine generelle Trendwende hinarbeiten? Oder ist es das Ziel, unseren Landstrich zu entvölkern? Die Prachtregion wird zum Museum für naturverbundene Wochenendausflügler. Ist das wirklich gewollt?

Eine Schule ist schnell geschlossen, wiedereröffnet wird sie dann vermutlich nie wieder.

Für manche Sachen braucht man eben einen langen Atem.

Einen Wald pflanzt man auch nicht für sich selbst, sondern für die Nachkommen. Und wenn der ursprüngliche Waldboden zerstört ist, fehlt die Grundlage für einen künftigen Aufbau.

Eine unkonventionelle Zusammenarbeit unter den Schulen könnte sicherlich dazu beitragen, einige akute Probleme zu überbrücken. Aber dafür müssen sich alle Beteiligten bewegen und dies ernsthaft wollen. Der Gesetzgeber legt großen Wert auf Erhaltung kleiner Schulen, dies wurde uns seitens des Kultusministeriums kürzlich erst wieder bestätigt. Die Instrumente dafür sind allerdings noch verbesserungswürdig.

Frau Landrätin Greiser hingegen hat sich im Artikel vom 10. Mai 2025 anscheinend schon wieder festgelegt:

„Landrätin Greiser sagt deutlich: Die künftigen Schülerzahlen reichen nicht für die drei Rhön-Grundschulen Kaltenwestheim, Frankenheim und Kaltennordheim, sondern nur noch für eine Grundschule – nämlich Kaltennordheim.“

Reden wir mal Deutsch: Diese Aussage ist unmöglich!

Damit befeuert die Landrätin den Kampf unter den Schulen öffentlich und das kann weder im Sinne der Region, noch im Sinne der Kinder sein.

Wieso legt sie sich ohne Beschluss des Kreistages auf das Grundzentrum Kaltennordheim als einzigen Grundschulstandort fest?

Der Landesentwicklungsplan ist an dieser Stelle seit der Änderung in 2024 eindeutig:

„Die Bestimmung der Zentralen Orte und die räumliche Funktionsbündelung in den Zentralen Orten beeinträchtigen nicht das Vorhandensein einzelner Funktionen der Daseinsvorsorge einer bestimmten zentralörtlichen Stufe in Gemeinden, die keiner oder einer niedrigeren zentralörtlichen Stufe zugeordnet sind. Dies gilt beispielsweise für Grundschulen in nichtzentralen Orten.“

Ebenso eindeutig ist die Karte zum Zustand der Schulen aus dem Artikel vom 10. Mai 2025 (Printausgabe).

Die Frankenheimer sind stolz auf „ihre Schule“ und werden auch weiterhin alles daransetzen, den Schulstandort zu erhalten. Wir verfolgen parallel weiter das Ziel zur Etablierung einer Umweltbildungsstätte, die in die Grundschule integriert werden könnte, um eine bessere Auslastung des Gebäudes zu erreichen und um den Standort noch attraktiver zu machen.

Ebenso muss aus unserer Sicht die nächste Überarbeitung des Nahverkehrsplanes genutzt werden, um die Anbindungen der Schule zu verbessern. Denn wer mit der Öffnung des Schulnetzes und der Aufhebung der Schulbezirke A sagt, muss beim Bustransfer auch B sagen.

Ich hatte die Hoffnung, dass es jetzt geordnet weitergeht und bin leider schon wieder enttäuscht worden.

Alexander Schmitt
Bürgermeister der Gemeinde Frankenheim (Rhön)