Sehr geehrter Herr Hildebrand-Schönherr, vielen Dank für Ihren Beitrag im Meininger Tageblatt vom 16.3.2024 zur Schließung unserer Schule.
Sie sprechen mir und vielen Frankenheimer Bürgern aus der Seele. Genau was sie beschreiben, nämlich, dass eine Schule ein Standortfaktor ist, damit sich junge Familien ansiedeln, ist bei uns schon Wirklichkeit. Die jungen Leute verlassen Frankenheim, um ihre Ausbildung oder ein Studium zu machen, kehren aber zur Familiengründung wieder zurück. Wir haben im Ort nicht eine leerstehende Immobilie. Sobald Häuser leer werden, werden sie gekauft und saniert.
Wichtig hierfür ist natürlich Infrastruktur; hier können wir mit einem modernen Kindergarten, einem jungen Arzt samt Praxis, Einkaufsläden und natürlich bisher mit einer der modernsten Grundschulen punkten.
Aber nun soll genau diese wichtige Säule wegfallen – aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Der oft genannte Grund des dramatischen und dauerhaften Rückgangs der Schülerzahlen ist nicht belegbar, genauso nicht die angeblich hohen Sanierungskosten. Hier wird von Seiten der Landrätin und des Bildungsausschussvorsitzendem anscheinend bewusst getäuscht, getrickst und verschleiert.
Anstatt die Randregionen im Landkreis zu stärken, werden sie hier bewusst geschwächt – die Betroffenen vor Ort wurden und werden bis heute nicht mit ins Boot genommen. Es ist zu hoffen, dass der Landratskandidat Ralf Liebaug hier alle Regionen gleichmäßig im Blick hat. Die im Dezember noch so hoch gelobte Matrix hat nun nach Aussage aus dem Landratsamt nicht mehr zur Entscheidung geführt, warum auf einmal nicht? Weil diese Matrix wohl doch nicht so eindeutig die bedingungslose Schließung der Grundschule Frankenheim begründet.
Nein, vielmehr geht es um persönliche Fehden zwischen der SPD-Fraktion des Kreistages, allem voran Herr Giesder und Herr Baumannn, gegen den ehemaligen Bildungsausschussvorsitzenden und Schulleiter Herrn Heurich, der sich vehement für Frankenheim einsetzte und dies bis heute tut.
Ebenso spielt hier das Schulamt eine unsägliche Rolle. Uns liegen drei unterschriebene Aussagen von Lehrerinnen vor. Zwei davon hatten sich expliziert auf die Grundschule Frankenheim beworben, sie wurden entweder hingehalten oder man versuchte, sie in andere Grundschulen umzulenken. Im Falle einer pensionierten Kollegin, die noch mal ausgeholfen hatte, wurde nicht versucht, zu halten, obwohl aktiv Bereitschaft dazu signalisiert wurde. Hierzu gibt es leider vom Schulamtsleiter, Herrn Kaufmann, bis heute keine Stellungnahme – warum wohl?
Am 22. März ist „Tag der offenen Tür“ in der Grundschule Frankenheim, hierzu lade ich persönlich den Bildungsausschuss und alle Kreistagsmitglieder ein. Wir garantieren Ihnen, dass alle freundlich und offen empfangen werden. Vielleicht ändert der Besuch die persönliche Einstellung zum Beschluss vom 14.12.2023 und bringt es dazu, diesen in der Kreistagssitzung am 2. Mai 2024 zu annullieren.
Wir sind gerne weiterhin zu ehrlichen und konstruktiven Gesprächen bereit!
Marko Deglow
stellv. Bürgermeister
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