Wenn Interesse fehlt und Kommunikation abgebrochen wird

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Wie bereits berichtet wurde, fand am 22.03.2024 der Tag der offenen Tür in der Grundschule Frankenheim statt. Ein rundum gelungenes Fest, welches für strahlende Kinderaugen sorgte.

Weniger strahlend war jedoch in meinen Augen der Besuch unserer amtierenden Landrätin Peggy Greiser. Von Anfang an merkte man ihr an, dieser Besuch ist für sie mehr gezwungen als gelungen.

Ich selbst nahm an der Führung durch das Schulhaus teil, in dem sich seit meiner eigenen Schulzeit hier bis 2006, so einiges getan hat. Natürlich kenne ich die Räume als Vorstandsmitglied des Fördervereins der Grundschule Frankenheim und Mutter zweier Schülerinnen gut, weshalb ich den Reaktionen der Kreistagsmitglieder mehr Aufmerksamkeit schenken konnte.

Es freute mich, dass doch so viele von ihnen den Weg auf sich genommen hatten, um uns zu besuchen, das ist nicht selbstverständlich, herzlichen Dank dafür. Und umso mehr freute es mich, dass der Großteil davon interessiert Fragen stellte und den Ausführungen von Schulleiterin Simone Friedrich, Hortkoordinatorin Diana Schütz und Pfarrer Alfred Spekker aufmerksam folgte.

Mit Bedauern musste ich aber auch feststellen, dass gerade Frau Greiser oft weniger bei der Sache war und so wichtige Erläuterungen verpasste oder nur halb mitbekam.

Die zwischendurch geführten Gespräche waren zwar wichtig, aber immer schnell hitzig und wenig zielführend, wie ich selbst erfahren musste.

Nachdem ich Frau Greiser über die Fortführung des Rundgangs informierte, kamen auch wir, zusammen mit dem Bildungsausschussvorsitzenden Fabian Giesder ins Gespräch.

Zunächst zeigte sich Herr Giesder wenig davon begeistert, dass die Führung noch nicht zu Ende war. Das zeigte mir das nicht vorhandene Interesse an dieser Veranstaltung deutlich. Dann bekam ich, wie aus der Pistole geschossen, eine Aufreihung an alten Argumenten entgegnet, nachdem ich die Herrschaften über die Nutzung des Differenzierungsraumes und den damit verbundenen Gewinn für die Schüler informieren wollte. Diesen Teil der Führung hatten sie zu diesem Zeitpunkt nämlich bereits verpasst.

Ganz oben auf der Liste der Gründe, warum unsere Schule geschlossen werden soll, waren die Schülerzahlen und die schlechte Raumauslastung.

Schülerzahlen, welche schon jetzt über den noch 2021 prognostizierten Zahlen liegen. Herr Giesder begründete dies mit vereinzelten Zuzügen, die in Zukunft wohl nicht mehr stattfinden würden. Wohl dem, der eine „Glaskugel“ hat.

Bezüglich der Raumauslastung muss man wissen, dass diese pro Kopf und m² berechnet wird. Für den Umstand, dass zurzeit nur Kinder aus 4 Gemeinden zu uns kommen dürfen, können wir nichts. Die Einzugsgebiete wurden uns bisher auferlegt, nur zu gerne nehmen wir weitere Kinder auf.

Herr Giesder und Frau Greiser bestätigten mir das so, wie der Unterricht derzeit in der Grundschule Frankenheim stattfindet, optimale Gegebenheiten, ja sogar Luxus vorherrschen. Meinten im gleichen Atemzug aber auch, ich solle mir mal andere Schulen anschauen, die von sowas träumen würden.

Ebenfalls bestätigten Herr Giesder und Frau Greiser in vorangegangen Gesprächen, dass kleinere Klassen besseres Lernen für Kinder ermöglichen. Aber auch dies sei Luxus, den man sich eben nicht leisten könne.

Mir ist wohl bewusst, dass es unseren Schülern in der Grundschule Frankenheim sehr gut geht und ich würde mir sehr wünschen, dass alle Grundschüler im Landkreis ähnliche Bedingungen hätten.

Und genau hier läuft aus meiner Sicht gehörig etwas schief! Wer bitte rationalisiert etwas das „optimal“ und schon vorhanden ist weg, anstatt dort wo Handlungsbedarf vorherrscht, etwas zu ändern!? Unser Bildungssauschuss! Und sie treiben es sogar noch auf die Spitze, indem sie dort wo wirklich etwas getan werden müsste, die Gelder streichen! Aber ums liebe Geld geht es ja angeblich nicht.

Irgendeine Lösung durchzusetzen, nur um überhaupt etwas zu vorzuweisen, ist keine gute Lösung!

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass unsere Kreisräte hier die Perspektive wechseln und zukünftig lieber Missstände verbessern als Bewährtes zu streichen. Und dieses Umdenken hat bereits begonnen. Ralf Liebaug (Landratskandidat der CDU) und Erik Thürmer beabsichtigen, das Thema „Schulschließung Frankenheim“ noch einmal auf die Tagesordnung im Kreistag am 2.5.2024 bringen, worüber ich sehr dankbar bin.

Auseinander ging ich mit Frau Greiser und Herrn Giesder höchst ungemütlich. Nachdem ich mir, nur aufgrund meines Wohnortes, vorwerfen lassen musste mit gewissen Mietern der Frankenheimer Hochrhönhalle zu sympathisieren (wovon ich mich klar distanziere), bat sie mich zukünftig gar nicht mehr mit ihr zu sprechen und beendete das Gespräch.

Frau Greiser, ich werde ihrem Wunsch zukünftig gerne nachkommen und im Mai dann über die Wahlurne entsprechenden reagieren.

Stefanie Löppen
Vorstandsmitglied des Fördervereins der Grundschule Frankenheim

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