Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Heinrich Heine, ein großer deutscher Dichter, der schon 1844 besorgt um seine Heimat war.
Treffender könnte diese Strophe nicht sein, wenn man sich die heutige Zeit vor Augen hält. Eine Zeit voller Krisen und Gefahren und unsere Politiker scheinen im Dornröschenschlaf zu verweilen.
Wir in Frankenheim erleben gerade, wie schlechte Politik auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen wird. Was ich am 14.12.2023 in der Kreistagssitzung erleben musste, kann man nicht in Worte fassen. Einfach nur beschämend! Wo bitte ist unsere viel gelobte Demokratie? Ich will hier auch nicht näher darauf eingehen, das wurde schon mehrmals in sehr gut formulierten Leserbriefen zum Ausdruck gebracht.
In welcher Zeit leben wir? Wenn Volksparteien, wie sie sich nennen, Schulen schließen. CDU, SPD, Grüne und auch die Linken stimmen gemeinsam und geschlossen für die Schließung von Schulen in unserem Landkreis. Welche Einigkeit! Wie ich aus der Sitzung entnehmen konnte, haben sich die meisten von ihnen noch nicht einmal die Mühe gemacht, das Umfeld und die Schule selbst vor Ort zu begutachten.
Unsere Landrätin, die ich übrigens auch gewählt habe, hat scheinbar vergessen, was Sie den Bürgern vor der Wahl versprochen hat. ZITAT: „mit mir als Landrätin wird es keine Schulschließung geben“. Haben Sie denn kein Gewissen? Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit scheinen in unserer Politik Fremdwörter zu sein. Herr Spekker, der Pfarrer unserer Gemeinde, ein Mann des Glaubens. Hat wohl den Glauben an unsere Politik verloren. Er ist nach langjähriger Mitgliedschaft aus der SPD ausgetreten.
Ich weiß, es werden noch viele folgen! Nächstes Jahr stehen Wahlen an. Die Stimmung im Land ist höchst bedenklich und Sie gießen noch Öl ins Feuer. Diejenigen, die vom Volk gewählt wurden, scheinen von Demokratie nichts zu verstehen.
Wie war das mit den drei Affen: „nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“. Wann bitte wollen Sie anfangen, wieder anständige Politik zu machen? Politik, die für die Menschen in unserem Land da ist. Menschen, die in ihren Berufen alles geben müssen, denn sonst sind sie, im Gegensatz zu Ihnen, am längsten berufstätig gewesen.
Ich befürchte aber, Sie bekommen keine Gelegenheit mehr. Weil Der Zug abgefahren ist. Es ist fünf Sekunden vor zwölf. Wachen Sie auf.
Ich wünsche allen Lesern eine besinnliche (nachdenkliche) Weihnacht.
Matthias Stepper, Frankenheim
[ Für den Inhalt der auf dieser Webseite veröffentlichten „offenen Briefe“ ist die jeweilige Verfasserin bzw. Verfasser verantwortlich. ]