Offener Brief zur drohenden Schulschließung von Jenny Gutmann und Julia Nitschke

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Die letzten Tage im Jahr, eigentlich besinnliche und ruhige Tage. Tage des Nachdenkens und des „Revue-passieren-lassens“. Aber noch immer gibt es nur einen einzig begleitenden Gedanken in dieser Zeit: „Unsere Schule soll geschlossen werden!“. Die Menschen sind nach wie vor betroffen, an allen Weihnachtsfeierlichkeiten – in jedem Gespräch – immer wieder das gleiche Thema, das gleiche Unverständnis dafür.

Wir sind zwei betroffene Familien aus Frankenheim. Beide großen Kinder besuchen aktuell die Grundschule in Frankenheim. Unsere beiden kleinen Kinder sind von der „Umzugszeit“ nach Kaltennordheim betroffen. Viele Gedanken die man sich hierzu macht und viele offene Fragen. Seit der Bekanntgabe der Schulschließung beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema, versuchen an Informationen zu gelangen und eine Begründung zu erhalten, warum es ausgerechnet eine neu renovierte und modernisierte Schule trifft. Aber bislang gab es hierzu keine klaren Antworten oder Begründungen. In der Fragestunde der Kreistagssitzung vom 14.12.2023 konnten selbst die Politiker keine klaren Gründe nennen oder vorlegen. Es erscheint für uns Bürger, dass nach reiner Willkür gehandelt wurde und dieser „Schulcampus“ unter allen Umständen gebaut werden muss. Koste es was es wolle.

Was soll damit erreicht werden? Ein Denkmal zum „Ende der Demokratie“? Denn genau das erreicht man mit solchen Taten. Das Vertrauen in die Politik ist bei den Bürgern aktuell schon sehr gering, nun geht es gänzlich verloren.

Sehr geehrte Frau Greiser, sehr geehrter Herr Giesder,

wenn die Faktenlage, wie Sie das ja in ihren Äußerungen mehrfach wiederholt haben, so ist, dass eine Schule geschlossen werden muss, dann kann man sich mit den betroffenen Personen der Gemeinde und der Schule zusammensetzen und alle Zahlen und Begründungen vorlegen. Aber wir möchten fast behaupten, dass diese grundlegenden und handfesten Punkte gar nicht vorliegen, weil wir uns sonst ihr Verhalten nicht erklären können.

Wenn ein Schüler in der Prüfung Antworten gibt, wie Ihre es waren, hätte es am Ende der Prüfung geheißen: „Prüfung nicht bestanden – am Thema vorbeigeredet“. Die Kreistagssitzung war ein Armutszeugnis der aktuellen Politik.

Unsere Kinder lernen bereits ab der 1. Klasse respektvoll miteinander umzugehen und einander ausreden zu lassen. Dies gelingt den Politkern nicht. Es wird während der Reden zwischengeredet, gestört und unterbrochen … aber wie sagt man so schön: „Betroffene Hunde bellen“! Kein Respekt vor dem Alter und Erfahrungen anderer Redner. Der Umgang untereinander zeigt keine gute Außenwirkung, Herr Giesder!

Für weiteres Unverständnis sorgt die Äußerung, dass die Schülerzahlen sinken – zeitgleich aber Schüler aus der betroffenen Region in den Nachbarkreis Wartburgkreis oder andere Schulstandorte innerhalb des Kreises verteilt werden. Denken Sie bitte daran, dass sich auch in unseren Nachbarorten Hilders und Fladungen schöne Schulstandorte befinden. Ist es gewollt, dass der Landkreis uns zur Überlegung zwingt diese zu nutzen? Viele Eltern, wir ebenfalls, arbeiten in Hessen und Bayern, von vielen Faktoren wäre es daher sinnvoll Gastanträge für die o.g. Standorte zu stellen. Die logische Schlussfolgerung? Die Schülerzahlen werden weiter sinken!

Unser Kopf ist so voll, so viele Gedanken und Fragen. Deshalb auch nochmal die Bitte von uns – an Frau Greiser und Herrn Giesder:

Setzen Sie sich mit Vertretern der Gemeinde und unserer Schule an einen Tisch. Stellen Sie ihre Zahlen und Begründungen vor und haben Sie ein offenes Ohr für unsere Bedenken und Belange. Denn das ist Ziel einer ehrlichen und transparenten Politik mit und für Bürger!

Jenny Gutmann und Julia Nitschke aus Frankenheim

[ Für den Inhalt der auf dieser Webseite veröffentlichten „offenen Briefe“ ist die jeweilige Verfasserin bzw. Verfasser verantwortlich. ]