„Wir müssen Schulen so schaffen, dass Kinder dorthin wollen“

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Diese einfachen Worte sollte man sich ins Bewusstsein rufen, wenn man über die Neustrukturierung des Schulnetzes diskutiert, denn schließlich sollte einzig und allein das Wohlbefinden der Kinder im Fokus stehen, auch wenn hierbei nicht alle wirtschaftlichen Interessen optimal durchgesetzt werden können. Vermeintlich schnelle Einsparungen werden sich ggf. im Endeffekt als nichtig erweisen und das Gegenteil erzielen – eine große Verschwendung von Steuergeldern. Denn auch Fördermittel sind Steuergelder, die sinnvoll eingesetzt werden sollten.

Wir sind Alina Schmuck, angehende Grundschullehrerin, und Maximilian Hartmann, angehender Lehramtsstudent, und werden im Folgenden die Situation um die geplante Schulschließung der GS Frankenheim aus unserer Perspektive darstellen.

Zuerst sehen auch wir die äußeren Gegebenheiten der Schule (Bushaltestelle und Schulhof mit direkter Anbindung an das Schulgebäude – ohne Straßenquerung, vielfältige Sport- und Freizeitanlagen etc.) als optimal an. Darüber hinaus bietet auch das Innere des Schulgebäudes ideale Bedingungen (großer Speiseraum, Differenzierungsraum, Computerkabinett und Horträume). Hierbei ist außerdem zu erwähnen, dass sämtliche Räume digitalisiert und mit Smartboards mit Internetanschluss ausgestattet sind. Zusätzlich ist ein Klassensatz IPads vorhanden. Dies eröffnet den Kindern die Möglichkeit, zeitgemäß lernen zu können und bietet für Lehrkräfte die Option, den Unterricht vielseitiger zu gestalten.

Wir beide haben bereits Praktika in der GS Frankenheim absolviert und können daher aus eigener Erfahrung über die optimalen gegebene Lehr- und Lernbedingungen berichten.

Beim Schulstandort Frankeheim handelt es sich um eine Schule, in der eine familiäre Atmosphäre herrscht und die Beziehungen zwischen Lehrenden, zwischen Lernenden und zwischen Lehrenden und Lernenden enger sind als in größeren und mehrzügigen Schulen. Diese Situation entsteht durch das relativ kleine Einzugsgebiet und die einzügige Klassenstruktur. Somit kann die Lehrkraft den Unterricht individueller an die Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen der Kinder anpassen, was das Lernen effektiver und angenehmer gestalten kann.

Im Zuge dessen können Lehrkräfte mit einer möglichen Spanne zwischen leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Kindern durch die gegebenen Verhältnisse besser umgehen, da sie intensiver auf die persönlichen Gegebenheiten der Kinder eingehen können.

Daraus wird deutlich, dass kleinere Schulen sowohl für Lernende als auch für Lehrende grundsätzlich mehr Vorteile bieten als größere. An größeren Schulen mit weiterem Einzugsgebiet ist eine solche familiäre Umgebung wesentlich unwahrscheinlicher. Gerade diese familiäre Atmosphäre kann jedoch ein bedeutendes Kriterium für angehende Lehrkräfte sein, sich an solch einer Schule zu bewerben und sich gegen eine Anstellung an einer größeren Schule, beispielsweise in der Stadt, in der sie studiert haben, zu entscheiden.

Aufgrund unserer Veranschaulichung stellt sich uns die Frage, warum die Schließung einer Schule, die sowohl für Lehrkräfte als auch für Kinder optimale Voraussetzungen bietet, überhaupt zur Debatte stand bzw. auch beschlossen wurde. Daher erachten wir es als besser, wenn kleinere Schulen, wie die GS Frankenheim, bestehen bleiben und im Interesse der Kinder und Lehrkräfte auf sie mehr Aufmerksamkeit gelenkt wird. Somit können die Gegebenheiten optimal ausgenutzt werden. Nur so werden Schulen geschaffen werden, die Kinder gerne besuchen!

Alina Schmuck und Maximilian Hartmann aus Frankenheim

[ Für den Inhalt der auf dieser Webseite veröffentlichten „offenen Briefe“ ist die jeweilige Verfasserin bzw. Verfasser verantwortlich. ]