Frau Landrätin, warum ignorieren Sie mich?

Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass sich ein Bürgermeister mit einem offenen Brief an die Landrätin wendet. Und das ist es meiner Meinung nach auch.

Allerdings blieben die bisherigen direkten Versuche zur Kontaktaufnahme bezüglich der aktuellen Problematik um die angedachte Schließung der Grundschule Frankenheim recht erfolglos.

Bereits am 11. Dezember 2023 hatte ich mich per Mail direkt an Sie gewendet – Anlass war ein Artikel im Meininger Tageblatt vom 9. Dezember 2023. Konkret hatte ich in dieser Mail darum gebeten zu erläutern, wie die Beteiligung der betroffenen Kommunen bei der Erarbeitung der Fortschreibung des Schulnetzplanes erfolgt ist. Ebenso hatte ich im Namen der Gemeinde Frankenheim darum gebeten, die Entscheidung am 14.12.2023 zu vertagen, um entsprechende Gespräche führen zu können, da wir vorab erheblichen Gesprächsbedarf sehen. Auf diese Mail erhielt ich leider keinerlei Reaktion. Dies habe ich auch in der Sitzung am 14.12.2023 angemerkt, als ich zum Kreistag sprechen durfte.

Im Vorfeld der Kreistagssitzung hatte ich am Sitzungstag dann eine Mail an das Büro der Landrätin gesendet, mit der Bitte, unser Video, in dem die Schule vorgestellt wird, in der Sitzung abzuspielen – leider ohne Reaktion.

Mit Mail vom 17.12.2023 hatte ich Herrn Thürmer als Vorsitzenden der VGem. Hohe Rhön über den Dienstweg gebeten, die Entscheidungsgrundlagen (Bewertungsmatrix und Varianten) beim Landkreis anzufordern. Meine Mail am 22.12.2023 mit ergänzenden Erläuterungen dazu, direkt an Sie gerichtet, Frau Greiser, blieb leider ebenfalls unbeantwortet.

Am 27.12.2023 erhielt ich dann vom Büro der Landrätin eine Einladung zu einem Gespräch am 12.01.2024. Diese ist allerdings sehr allgemein gehalten und wirft weitere Fragen auf. Am selben Tag habe ich eine Mail mit Rückfragen dazu ans Büro Landrätin gesendet. Ich wollte wissen, was genau Ziel und Inhalt des Gespräches sein wird und ob wir die Bewertungsmatrix vorab erhalten werden.

Da hierauf wiederum keine Reaktion erfolgte, fragte ich am 29.12.2023 nochmals beim Büro Landrätin und bei Ihnen direkt an und gab weitere Erläuterungen. Zudem machte ich den Vorschlag, den Termin am 12.01.2024 vor Ort in Frankenheim durchzuführen; ebenso schlug ich vor, den Teilnehmerkreis zu erweitern – um die Gemeinderäte Frankenheim, die Elternsprecher, den Vorstand des Fördervereins und die Bürgermeisterkollegen aus Birx und Oberweid. Diese fehlen nämlich im Verteiler der Einladung. Da ich davon ausgehe, dass der Termin dazu genutzt werden soll, eine Lösung zu finden, den Schulstandort zu erhalten, ist die Verlagerung nach Frankenheim und die Erweiterung des Teilnehmerkreises aus meiner Sicht sinnvoll und geboten.

Aber auch hierzu fehlt zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen leider jegliche Antwort.

Sehr geehrte Frau Landrätin, selbst bei persönlichen Begegnungen habe ich ein Gespräch Ihrerseits vermisst. Nach meiner ersten Mail vom 11. Dezember 2023 hatte ich am 13. Dezember 2023 die Bürgermeister-Dienstversammlung im Landratsamt besucht – dies war somit am Vorabend der Kreistagssitzung. Wenn man bedenkt, dass ich rechtzeitig vor der Sitzung da war und mir im Nachgang auch extra und auffallend viel Zeit gelassen hatte, finde ich es traurig, dass außer einer kurzen Begrüßung im Vorbeigehen vor der Sitzung keinerlei Gespräch stattgefunden hat.

Am Sitzungstag selbst sind Sie nach dem Beschluss zur Schulnetzplanung mit gesenktem Kopf an mir vorbeigelaufen.

Ich frage mich allen Ernstes: Geht man so mit einem gewählten Vertreter einer Mitgliedskommune des Landkreises um, der ja gleichzeitig auch ein Bürger des Landkreises ist?

Aus meiner Sicht waren meine Anfragen sachlich formuliert – daher verstehe ich es nicht, dass ich keinerlei Antwort erhalte.

Umso beeindruckender ist es, wie groß das Engagement und die Unterstützung aus unserer Gemeinde und aus der Region ist, wenn es darum geht, für den Erhalt der Schule zu kämpfen. Wir freuen uns, dass sich zahlreiche Menschen mit Ideen und Anregungen bei uns melden!

Gerne würden wir über Inhalte mit Ihnen und den weiteren Verantwortlichen diskutieren, um unsere Argumente darzulegen, warum es Sinn macht, kleine Schulen zu erhalten – dabei beschränken wir uns, wie bereits mehrfach betont, nicht nur auf die Grundschule Frankenheim.

Grundlage für ein solches Gespräch ist es auch, dass wir die Entscheidungsgrundlagen kennen – daher hat der Förderverein der Grundschule am Mittwoch einen weiteren Anlauf genommen, an die Bewertungsmatrix und die Varianten zu kommen, indem ein entsprechender Antrag auf Grundlage des Thüringer Transparenzgesetzes beim Landratsamt gestellt wurde.

Alexander Schmitt
ehrenamtlicher Bürgermeister
der Gemeinde Frankenheim

[ Für den Inhalt der auf dieser Webseite veröffentlichten „offenen Briefe“ ist die jeweilige Verfasserin bzw. Verfasser verantwortlich. ]